Zisterzienserinnen / Donndorf nahe der Unstrut
Vermutlich bereits 1250 als Nonnenkloster der Zisterzienser gegründet, finden sich erste urkundliche Erwähnungen von Kloster Donndorf erst ab dem Jahr 1308. Wie viele Zisterzienserinnenklöster in dieser Zeit war auch Kloster Donndorf wohl von Beginn an für die Aufnahme und lebenslange Versorgung adliger aber auch bürgerlicher Damen gegründet worden, die nach den Gelübden Armut, Keuschheit und Gehorsam lebten. Mit dem Übergang der Herrschaft Wiehe an die Familie von Werthern wurde Donndorf 1452 zum Hauskloster der Freiherren von Werthern-Wiehe und damit auch zur Familiengrablege. Im Zuge der Bauernunruhen wurde Kloster Donndorf 1525 geplündert und großflächig zerstört. Als die Freiherren von Werthern-Wiehe schließlich 1540 zum Protestantismus übertraten, wurde kurz darauf das Kloster aufgelöst. 1561 richteten sie die Werthernsche Lateinschule für begabte Jungen ein, die bis 1924 bestand. Die gotische Klosterkirche St. Laurentius aus dem 13. Jahrhundert wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört. An gleicher Spelle entstand 1746–1754 die heutige Kirche im Barockstil mit einem Erbbegräbnis unter der Sakristei für die Freiherren von Werthern-Wiehe. Von den Klostergebäuden des 13. Jahrhunderts sind vereinzelt noch Baureste erhalten wie der „Nonnengang“, der Westturm der Kirche, der 1754 lediglich erhöht wurde, und Teile des Ost- und Südflügels der Klausur. Eine landwirtschaftliche Nutzung des Klosterbesitzes erfolgte bis 1945. Nachdem 1945 die von Werthern enteignet wurden, lebten Umsiedler aus Schlesien in den Klostergebäuden und dem Herrenhaus. In letzteres zog später ein Kindergarten ein. Nach der Sanierung der wichtigsten Gebäude bis 1996, übernahm die Ländliche Heimvolksschule den ehemaligen Klosterkomplex.
Im Rahmen des Korrespondenzortprojektes „Kloster + Welt“ lädt die Einrichtung zu vielen Veranstaltungen ein, insbesondere zur Gesprächsreihe „Montag halb acht“, die aktuelle Themen der Gesellschaft in den Blick nimmt.
Kontemplation mit Impulsen für den Alltag
Kloster Donndorf liegt in wunderschöner Natur auf einer Anhöhe im Unstruttal. Zwischen alten Mauern befindet sich in seinem Zentrum die barocke Klosterkirche St. Laurentius, die für Gottesdienste und Kulturveranstaltungen genutzt wird. Zu ihr führt der mittelalterliche Nonnengang (links). Sie ist umgeben von ehemals wirtschaftlich genutzten Klostergebäuden in denen heute ein reges, kulturelles Leben herrscht. Hier verbindet die Ländliche Heimvolkshochschule Thüringen e.V. mit mehrtägigen Angeboten moderne, handwerkliche, künstlerische, politische, soziale, psychologische oder religiöse Bildung mit den klösterlichen Traditionen gemeinsamen Wohnens, der Einkehr sowie geistiger und körperlicher Betätigung. Tagesgäste können die Kirche besichtigen, finden im begrünten Hof am Brunnen oder im schönen Klostergarten Ruhe.
Kloster Dondorf Kloster Donndorf 6 06571 Donndorf |
www. klosterdonndorf.de Öffnungszeiten Mo–Fr 8–16 Uhr Kontakt Tel: 03 46 72-85 1-0 Mail: lhvhs@klosterdonndorf.de Anreise Bahn: Artern + Bus: Halt Donndorf |
Umgebung: Alte Peter und Paul-Kirche, Donndorfer Steinkreuz, Klosterschenke (Anfragen 49.(0)3 46 72-9 12 82), Wandergebiet Hohe Schrecke und Borntal