Vortrag von Prof. Dr. Matthias Becher, Rheinische Friedich-Wilhelms-Universität Bonn
Zu einem Vortrag, der auch die Memlebener Geschichtsschreibung berührt, lädt der Förderverein Kloster und Kaiserpfalz Memleben am Samstag, dem 28. Oktober 2017, um 14 Uhr ein. Das Thema „Sachsen, Franken, Deutsche. Die Liudolfinger auf dem Weg zur Königswürde“ – von Prof. Dr. Matthias Becher, Professor für Mittelalterliche und Neuere Geschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn blickt auf die dynastische Weichenstellung in der Zeit vor mehr als 1000 Jahre zurück. Im Mai 919 wurde Heinrich I. (ca. 876-936) aus der sächsischen Familie der Liudolfinger zum König des Ostfrankenreiches gewählt. Manche Historiker sehen in dieser Konstellation – ein Sachse herrscht als König im Frankenreich – den entscheidenden Schritt hin zur Entstehung eines deutschen Gemeinwesens. Vom Ergebnis her gedacht, mag das richtig sein, aber für die Zeitgenossen stellten sich die Verhältnisse erheblich anders dar: Für sie standen die Kämpfe zwischen adeligen Familienverbänden und die Frage nach der Zukunft des Ostfrankenreiches im Vordergrund. Beide Positionen sollen in dem Vortrag vorgestellt und diskutiert werden. |
Zur Person:
Prof. Dr. Matthias Becher, 1959 in Meßkirch geboren, studierte Geschichte und Politische Wissenschaften an der Universität Konstanz. Von 1989 bis 1998 wirkte er als Wissenschaftlicher Assistent und Oberassistent an der Universität Paderborn und promivierte 1990 an der Universität Konstanz. Nach der Habilitation im Fach Mittelalterliche Geschichte an der Universität in Paderborn folgten Lehrstuhlvertretungen in Regensburg und Thübingen. Prof. Becher ist seit 1998 für Mittelalterliche und Neuere Geschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn tätig.