Am 29. September 2022 fand in der Wasserscheune des Klosters Memleben ein Kolloquium unter folgendem Titel statt: Archäologische Grabungen in Memleben 2022 - Untersuchungen des nordöstlichen Querhauses der ottonischen Monumentalkirche. Weit über 60 Gäste nahmen an der Veranstaltung am historischen Ort teil.

Mit der Gründung des Reichsklosters 979 unter Kaiser Otto II. und seiner Frau Theophanu avancierte Memleben zu einem europäischen Zentralort ottonischer Herrschaft. In den Dimensionen mit Magdeburg und Köln vergleichbar, erbrachten seit 2017 archäologische Lehrgrabungen unter der Leitung von Dr. Holger Grönwald und Leonhard Helten grundlegende neue Erkenntnisse über Disposition und Gestalt der Monumentalkirche, die im Kolloquium vorgestellt und auf der Grabungsfläche analysiert wurden.

Nach den Grußworten von Götz Ulrich, erstem Stiftungsvorstand und Landrat des Burgenlandkreises, und Dr. Alfred Reichenberger vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie folgten kurzweilige Vorträge von Prof. Dr. Leonhard Helten aus Halle und Prof. Dr. Lex Bosman aus Amsterdam über den Vergleich der Memlebener Monumentalkirche mit weiteren Großbauten der Ottonenzeit.

Dr. Holger Grönwald führte im Anschluss die neuesten Erkenntnisse der diesjährigen Lehrgrabung vor zunächst anhand eines reich bebilderten Vortrags und abschließend bei einer ausführlichen Begehung der Grabungsfläche. Zahlreiche Fragen der Teilnehmer konnten geklärt werden.