Schon im 10. Jahrhundert war das Benediktinerkloster Memleben ein bedeutendes geistliches und kulturelles Zentrum in der Region an Saale und Unstrut. Auch heute nimmt das ehemalige Kloster wieder eine wichtige Funktion als Kultur- und Bildungsort. Es trägt in vielseitiger Weise seine geschichtsträchtige Bedeutung in die heutige Zeit.
Anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Straße der Romanik 2018 wurde in den historischen Mauern des Klosters unter Leitung der Museumsleiterin und Kuratorin Andrea Knopik seit vier Jahren eine herausragende Sonderausstellung "Wissen + Macht. Der heilige Benedikt und die Ottonen" vorbereitet. Schirmherrschaft für die Ausstellung übernahmen der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt Dr. Reiner Haselhoff und der Bischof von Magdeburg Dr. Gerhard Feige.
Am Vorabend des Sterbetages von Kaiser Otto I. wurde mit einer stimmungsvollen Feier die Sonderausstellung am 06. Mai 2018 im Kloster Memleben eröffnet. Den Auftakt für die Festlichkeit bildete die Begrüßung des Landrates des Burgenlandkreises und Vorstandes der Stiftung Kloster und Kaiserpfalz Memleben Götz Ulrich. Die Schirmherren der Ausstellung Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff und Bischof Dr. Gerhard Feige richteten Grußworte an die zahlreichen Gäste der Eröffnungsfeier.
Mario Kerner, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Burgenlandkreis, sprach im Namen der Förderer und Unterstützer des Projektes ebenfalls ein Grußwort und sagte bei der Eröffnung: "Die Memlebener Ausstellung knüpft an das gemeinsame Engagement von Ostdeutscher Sparkassenstiftung und Sparkassen an, Mitteldeutschland als eine der geschichtsträchtigen Räume der Deutschen und seine europäische Einbindung für Menschen aller Generationen greifbar zu machen. Wir sind uns sicher, dass die Ausstellung ein weiterer Meilenstein in Sachsen-Anhalt wird und sie uns darauf aufmerksam macht, welche historischen Schätze im dezentralen Raum zu entdecken sind."
Benediktinische Spiritualität erfüllte den Raum als Pater Dr. Mauritius Wilde aus dem Benediktinerkloster San Anselmo in Rom die Perspektive der Benediktinermönche der Vergangenheit und der Gegenwart dem Publikum mit seinem Festvortrag eröffnete.
Abschließend stellte der Weinbaupräsident Siegfried Boy das zweite große Jubiläum dieses Jahres vor: 25 Jahre Weinstraße Saale-Unstrut. Die Gebietsweinkönigin Saale-Unstrut Juliana Beer präsentierte die Weinstraße, zu der Memleben seit dem Jahr 2003 gehört. Von der Qualität des Saale-Unstrutweines konnten sich die Gäste im Anschluss selbst überzeugen, als die Gebietsweinkönigin Juliana Beer 25 Weine der Region zur Verkostung anbot.
Musikalisch begleitet wurde die festliche Eröffnung der Sonderausstellung vom montalbâne Ensemble. Eindrucksvoll tauchten die mittelalterlichen Klänge die historischen Mauern des Klosters Memleben in eine besondere Stimmung.
Die Ausstellungskuratorin Andrea Knopik führte die neugierigen Gäste in kleinen Gruppen durch die Sonderausstellung. Mit Blick fürs Detail zeigte sie ihnen prachtvolle Schätze von unschätzbarem kulturhistorischem Wert und testete gemeinsam mit ihnen interaktive Ausstellungselemente. Während der Führung gewährte sie zudem spannende Einblicke in die ereignisreiche Zeit der Ausstellungsvorbereitung.
Zwei vertiefende Publikationen stehen für die interessierten Museumsbesucher zum Verkauf an der Klosterpforte des Museums Kloster und Kaiserpfalz Memleben bereit: eine umfangreiche und reich bebilderte Begleitbroschüre zur Ausstellung und ein Tagungsband, der die Ergebnisse der Fachtagung Juni 2017 im Kloster Memleben präsentiert.
Die anwesenden Vertreter aller elf Korrespondenzorte des Begleitprojektes „Kloster + Welt“ machten vielen Gästen bewusst, wie lebendig das kulturelle Erbe der Klöster an Saale und Unstrut auch heute noch innerhalb der Gesellschaft fortbesteht. Die Korrespondenzorte sind: Kloster Donndorf, Kloster Huysburg, Kloster Pforta, Kloster Göllingen, Kloster Reinsdorf (Nebra), Kloster Goseck, Moritzkloster Naumburg, Franziskanerkloster Zeitz, Kloster Helfta, Kloster Posa (Zeitz), Kloster Zscheiplitz.
Für die Verwirklichung dieses Projektes konnten zahlreiche Förderer und Unterstützer gewonnen werden: Das Land Sachsen-Anhalt, Lotto Sachsen-Anhalt, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung mit der Sparkasse Burgenlandkreis, der Burgenlandkreis, der Förderverein Kloster und Kaiserpfalz Memleben e.V., der ÖSA - Öffentliche Versicherungen Sachsen-Anhalt, der Verbandsgemeinde An der Finne.
Bis zum 15. Oktober 2018 ist die Sonderausstellung für die Besucher des Museums Kloster und Kaiserpfalz täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.